Freitagsgedanken zum Metaversum – Microsoft kauft Activision Blizzard

In meinem letzten Artikel zum Metaversum erklärte ich, was dieses neue “Ding” ist. Wir erinnern uns an die allgemeine Definition des Metaversums: Ein kollektiver virtueller Raum, der durch die Konvergenz von virtuell erweiterter physischer Realität und physisch persistentem virtuellen Raum entsteht – einschließlich der Summe aller virtuellen Welten, der erweiterten Realität und des Internets. Zum Abschluss des Artikels beschrieb ich auch, wie Microsoft das Metaversum sieht und teaserte, dass ich mir mal weitere Gedanken zu dem Thema machen werde.

Ein Beben geht durch die Newslandschaft

Und da war sie dann plötzlich. Die Pressemeldung, die wie ein “Blizzard” durch die News-Landschaft gezogen ist: Microsoft kauft den Spielehersteller Activision Blizzard. Für schlappe 69 Milliarden Dollar wurde die Spieleschmiede übernommen. Die Sony-Aktie begab sich danach erst einmal auf Talfahrt. Verständlich, wenn man bedenkt, dass Titel wie Call of Duty bisher auch auf der PlayStation laufen und man nun befürchtet, dass diese Titel nur noch exklusiv für die Microsoft Spielekonsole künftig erscheinen werden. Sicher sind indes aber zwei Fakten:

  • Die Spiele, die Activision Blizzard im Angebot hat, werden künftig in den Xbox Gamepass wandern
  • Microsoft wurde über Nacht zum größten Gaming-Studio

Gaming = Metaversum und umgekehrt?

Als ich mir dann aber weitere Gedanken zu dem Kauf und dessen Tragweite machte, fiel es mir plötzlich in den Sinn. Was braucht man denn für ein Metaversum? Natürlich eine virtuelle Umgebung! Und wer programmiert in der Regel virtuelle Umgebungen? Richtig! Spieledesigner! Vordergründig freuen sich natürlich jetzt sehr viele Xbox Besitzer und Gamepass-Inhaber, im Hintergrund hat Microsoft gerade einen sehr großen Schritt in Richtung Marktführer im Metaversum gemacht. Satya Nadella hat es sogar selbst einmal gesagt: “Gaming ist die dynamischste und aufregendste Unterhaltungsform und wird eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Metaverse-Plattformen übernehmen”. Anscheinend sind den Worten nun Taten gefolgt. Ich erinnere mich aber auch noch an ein weiteres Zitat vom Microsoft CEO im vergangenen Jahr. Da hieß es: “Minecraft”, “Halo” und der “Flight Simulator” seien eigentlich auch Metaversen.

Arbeitsalltag im Metaversum

Wenn ich jetzt mal die Gedanken kreisen lasse und noch einmal auf den Accenture Nth Floor komme, so ergibt sich daraus eine spannende Betrachtung. Da sitze ich also zu Hause in meinem Homeoffice. Statt mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, ziehe ich mir meine Hololens Brille auf und betrete das virtuelle Bürogebäude. Nicht ein weltumspannendes Bürogebäude, sondern eines, welches mein Arbeitgeber im Metaversum errichtet hat. Ich habe dort einen Workspace und kann mich in Besprechungsräumen mit meinen Kolleg:innen treffen. In den Pausenzeiten gehe ich in einen Freizeitbereich, wo ich dann eben Spiele wie “Minecraft”, “Halo” und der “Flight Simulator” spielen kann. Ab und zu leg ich dann natürlich die Brille auch mal wieder ab, ich muss ja auch mal irdischen Geschäften nachgehen.

So oder so ähnlich stelle ich mir einen klassischen Büroalltag im Metaversum vor. Durch die jüngste Anschaffung hat Microsoft auf jeden Fall erheblich viel Wissen im Bereich virtuelle Welten eingekauft und wir dürfen gespannt sein, wohin die Reise in Zukunft geht.

Disclaimer: Der vorliegende Beitrag gibt ausschließlich die persönliche Meinung des Autors wieder.